Hallo, mein Name ist Finia und meine Hobbies sind Essen, Reisen und Wohnungen einrichten. Essen und Reisen lassen sich gut ins Alltagsleben implementieren, aber bei einer 3.5 Zimmer Wohnung ist das Projekt „Wohnung einrichten“ relativ schnell abgeschlossen. Ausser man heisst Finia und hat einige verrückte Ideen.

Aber nochmals von vorn. Als ich im Sommer 2015 nach Zürich gezogen bin, hatte ich klare Vorstellungen, wie meine Wohnung aussehen soll. Besonders beim Schlafzimmer wusste ich, dass ich mein altes Schlafzimmer-Konzept (jep, wir sind wieder bei meinen Konzepten angelangt) auch in meinen neuen Zuhause umsetzten möchte. Da ich einen leichten Schlaf habe, wünschte ich mir eine kleine, kuschelige Höhle zum verkriechen. Sprich: relativ dunkle Wände, alles in warmen Erdtönen und wenige, silberne Akzente.

Somit war mein erstes To-Do im neuen zu Hause klar: Wände streichen. Da ich zu geizig war, einen Maler zu engagieren und der Ansicht war, dass man beim Wände streichen sowieso nichts falsch machen kann, nahm ich mich dieser Herausforderung an. Grosser Fehler. Mittlerweile habe ich diese Ideologie Idiotie unter dem Punkt „Lebenserfahrung“ abgespeichert und mir geschworen NIEMALS wieder eine Malerwalze ohne fachmännische Unterstützung in die Hand zu nehmen. Item, nach zwei Wochen erstrahlten die Wände endlich in einem wunderschönen Mocca-braun.

Nach dem Wände streichen ist vor dem Einrichten. Im Gegensatz zum Streichen war das Einrichten ein Klacks und in 13 Minuten erledigt. Bett, Nachttische, Wanddeko, Bilder und Vorhänge – fertig war mein Zimmer. Theoretisch zumindest. Denn als ich nach der Vollendung im Zimmer stand, musste ich mir eingestehen, dass es in meinem Kopf irgendwie besser aussah.

Obwohl mein neues Schlafzimmer im Vergleich zum alten nur minim grösser war, erschien der Raum so leer und kühl. Schnell war klar, dass ein Teppich her muss. Oder vielleicht doch die Nachttische ersetzten? Nein, es sind die Bilder! Diese Bilder passen definitiv nicht. Aber vielleicht würde es eine Kommode richten?

Da ich noch tausend andere Baustellen in der Wohnung und im Kopf hatte, liess ich das Vorhaben „Schlafzimmer aufpimpen“ erstmal im Standby Modus und widmete mich meinen restlichen Projekten.

Fast ein Jahr später reiste ich mit meiner Familie nach Lissabon, um den 60. Geburtstag unseres Daddys zu feiern. Zu diesem Anlass mieteten wir uns eine wunderschöne Airbnb Wohnung in Alfama, dem alten Stadtteil Lissabons. Nicht nur Lissabon, sondern auch unsere wunderschöne, lichtdurchflutete, helle Ferienwohnung hat unser Herz im Sturm erobert. Selten – nein, was sag ich da, noch nie – habe ich mich in einer fremden Wohnung so wohl gefühlt. Die grossen Fenster, die weissen Wände, die hohen Räume, der wunderschöne Stuck an der Decke – Leute, was auch immer ich davor gesagt habe, ich nehme es zurück: Liebe auf den ersten Blick existiert doch!

Gut möglich, dass es sentimentale Gründe sind, die meine Endorphine zum hüpfen animieren, wenn ich an unsere Zeit in Lissabon zurück denke. Vielleicht liegt es auch ganz einfach an der Magie von Lissabon selbst. Was auch immer es war, aber seit diesem Kurzurlaub war klar, dass ich ein Stück Lissabon mit nach Hause nehme möchte. Naja, manche kaufen sich Postkarten, handbemalte Schüsseln oder schiessen schöne Bilder als Urlaubssouvenir. Ja und ich, ich kaufe mir Postkarten und handbemalte Schüsseln und schiesse schöne Bilder UND beschliesse, mein Schlafzimmer vollkommen Lissabon-Airbnb-Like umzugestalten.

Wenige Minuten nachdem diese Bilder entstanden sind, wurden mein Schlafzimmer ausgeräumt und das Projekt „Schalfzimmer aufpimpen“ startete wieder von Null – aber nun richtig.

Damit all die Mühen (read: das zweiwöchige Streichen) nicht umsonst waren und weil mein altes „Schalfzimmer-Konzept“ zwar immer noch schön, aber einfach nicht mehr Finia-konform ist, möchte ich den vier Mokka-braunen Wäden Tribut zollen und sie heute hier präsentieren.

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